Treff6

Erotische Fantasie

Die Sonne steht tief. Goldenes Licht tropft durch die Bäume wie warmer Honig. Der Wind trägt den Duft f****ter Erde, Laub raschelt unter meinen Schritten. Ich spüre, dass er da ist – irgendwo zwischen den Stämmen, verborgen, und doch nah, wie ein Gedanke, den ich nicht loslassen kann.

Ein leises Rascheln. Dann sehe ich ihn. Er tritt aus dem Licht, und für einen Atemzug steht alles still. Sein Blick findet meinen – vertraut, unruhig, zu lange aufbewahrt.

Ich sage nichts. Worte wären zu laut.
Der Abstand zwischen uns ist klein, kaum mehr als ein Hauch. Der Wind streicht über mein Haar, trägt es gegen sein Gesicht. Seine Hand findet langsam meinen Arm, folgt der Linie der Haut, als müsse er sich vergewissern, dass ich wirklich hier bin.
Die Welt um uns versinkt in goldenem Schweigen. Nur das Rascheln der Blätter, das Pochen der Herzen, und dieses unsichtbare Band zwischen uns, gespannt und vibrierend.

Als die Sonne sinkt, wird das Licht weich, beinahe flüssig. Seine Stirn berührt meine. Kein Wort, kein Plan – nur Wärme, Atem, Nähe.

Ein Moment, der bleibt, bevor der Abend ihn vers*****kt.

Und irgendwo, im Atem des Waldes, scheint selbst die Zeit für einen Augenblick stillzustehen.