Ringelpiez mit Anfassen – Ein Drama in fünf Akten
Liebes Tagebuch,
heute habe ich eine zutiefst verstörende Erfahrung gemacht. Es begann harmlos, ja fast unschuldig, mit den Worten: „Komm, wir spielen Ringelpiez mit Anfassen!“
Ich hätte weglaufen sollen. Ich hätte eine plötzliche Beinverletzung vortäuschen oder mich auf der Stelle als eingefleischter Einzelgänger outen können. Doch nein – ich blieb. Ein fataler Fehler.
Akt 1: Die Verschwörung
Jemand fasste meine Hand. Dann noch jemand. Plötzlich war ich Teil eines Kreises. Mein F***htweg? Versperrt. Die anderen grinsten zu breit für meinen Geschmack. Ich schwitzte.
Akt 2: Der Kontakt
Es wurde sich gedreht. Es wurde sich gewiegt. Hände wechselten, Körper kamen sich näher. Ich lernte unfreiwillig viel über die F****tigkeitsgrade verschiedener Handflächen. Einer hatte offensichtlich gerade eine Tube Handcreme entleert. Ein anderer … hätte das vielleicht mal tun sollen.
Akt 3: Der Höhepunkt des Horrors
Ein Lied wurde angestimmt. Fröhliches Singen, fröhliches Lachen – nur meine Seele schrie. Jemand klopfte mir kumpelhaft auf die Schulter. Ich fühlte mich wie ein Tier in einem Streichelzoo, das nicht gestreichelt werden will.
Akt 4: Die Erlösung in Sicht?
Die Bewegungen wurden wilder, das Klatschen intensiver. Ein Mitspieler fiel um und riss drei andere mit sich. Kurz erwog ich, einfach mitzufallen, um mich unauffällig aus der Situation zu winden. Doch ich hielt durch.
Akt 5: Das Ende und die Konsequenzen
Der Kreis löste sich. Ich atmete durch. Nie wieder, schwor ich mir. Nie wieder.
Doch dann – eine furchtbare Erkenntnis. Die nächste Party kommt bestimmt … und irgendjemand wird wieder sagen: „Hey, wollen wir Ringelpiez mit Anfassen spielen?“
Liebes Tagebuch, ich fürchte mich.